Bürgerarbeit ============ Kritik, Resumee: http://www.heise.de/tp/artikel/35/35033/1.html Bürgerarbeit: Handwerkliche Fehler mit System Thorsten Stegemann 04.07.2011 (Leih-Bürgerarbeiter) -- RV Presse Info 052/2011 vom 21.04.2011: http://www.arbeitsagentur.de/nn_166486/nn_172334/Dienststellen/RD-RPS/Saarbruecken/AA/A01-Allgemein-Info/Presse/2011/05211,mode=print.html Bürgerarbeit im Regionalverband Saarbrücken Presse Info 052/2011 vom 21.04.2011 Chance für Langzeitarbeitslose "Aktiv zu sein ist immer besser als zuhause auf ein Jobangebot zu warten“ sagte Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen beim bundesweiten Start des Projektes Bürgerarbeit im Juli letzten Jahres. Das Jobcenter Saarbrücken beteiligt sich an dem Projekt. Mehr als 2.500 Langzeitarbeitslose im Regionalverband Saarbrücken haben bislang eine intensive Aktivierungsphase für Bürgerarbeit durchlaufen. Insgesamt sollen bis Ende nächsten Jahres 5.000 Arbeitslose für Bürgerarbeit aktiviert werden. Das Projekt Bürgerarbeit hat zwei Ziele. Zum einen werden Arbeitslose mit Vermittlungsproblemen (gesundheitliche Einschränkungen, fehlende berufliche Qualifikation, Langzeitarbeitslosigkeit, unzureichende Sprachkenntnisse bei Menschen mit Migrationshintergrund) in der Aktivierungsphase für eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt fit gemacht. Seit Jahresbeginn haben im Regionalverband mehr als 190 Arbeitslose über Bürgerarbeit den Sprung geschafft und eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in einem Industrie- oder Handwerksbetrieb gefunden. Für Arbeitslose des Jobcenters, die nach Beendigung der sechsmonatigen Aktivierungsphase keine Anschlussbeschäftigung haben, sollen im Regionalverband 500 Bürgerarbeitsplätze bei Kommunen sowie bei Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaften bis Jahresende mit Mitteln des Bundesarbeitsministeriums geschaffen werden. Diese Bürgerarbeitsplätze haben eine Laufzeit von drei Jahren und werden pro Platz mit 1.080 € je Monat gefördert. Davon erhält der Bürgerarbeiter für eine Wochenarbeitszeit von 30 Stunden 900 € brutto (netto 720 €) und 180 € sind eine Kompensation für die Arbeitgeberleistungen zur Sozialversicherung. Bürgerarbeit soll die „Ein-Euro-Jobs“ ablösen, bietet aber eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und wird nur dort eingerichtet, wo ein öffentliches Interesse besteht und reguläre Arbeitsplätze nicht verdrängt werden. Im Regionalverband sollen Bürgerarbeiter als Busbegleiter tätig werden oder sie sollen Parks und Anlagen säubern damit die Bürger im Sommer sich in den Grünanlagen wohl fühlen. Eingerichtet werden sollen des Weiteren Seniorenbesuchsdienste und Nachmittagsangebote für Kinder. Für die Tourismusförderung in der Region soll eine mehrsprachige Datenbank aufgebaut und die Museumsbestände sollen in digitaler Form erfasst werden. Im Weltkulturerbe Völklinger Hütte helfen Bürgerarbeiter bei der Umgestaltung mit. Insgesamt eine breite Palette an zusätzlichen Jobs für Bürgerarbeiter zur Steigerung des Images der Kommunen und zur Ausgestaltung von ergänzenden Serviceangeboten für die Bürger in den Städten und Gemeinden des Regionalverbandes, ohne dass dies Beschäftigungsmöglichkeiten auf dem ersten Arbeitsmarkt reduziert. Bürgerarbeit ist freiwillig und der zusätzliche Einsatz in staatlich geförderter Teilzeitarbeit wird honoriert. Bürgerarbeiter erhalten zu dem Nettoentgelt von 720 Euro im Regelfall weiterhin Arbeitslosengeld plus Übernahme der Mietkosten und der Mietnebenkosten. Ein alleinstehender Bürgerarbeiter erhält dadurch ein monatliches Gesamteinkommen netto von 961,40 €, ein Ehepaar ohne Kinder 1.313,40 €, ein Ehepaar mit einem Kind 1.451,40 € und ein Ehepaar mit zwei Kindern verfügt durch die Bürgerarbeit über ein Nettoeinkommen von 1.589,40.€. Das entspricht einem Einkommen zwischen 7,40 € und 12,23 € pro Stunde. Arbeitslose werden somit durch Bürgerarbeit nicht ärmer, sie liegen durch die staatlichen Leistungen auf dem Einkommensniveau von Arbeitnehmern der freien Wirtschaft. Je nach Lohnsteuerklasse liegt beispielsweise der Nettomonatslohn im Einzelhandel zwischen 1047,35 und 1.156,46 €, eine Floristin hat netto zwischen 963,76 € und 1033,05 €. Zugrunde gelegt wurden hierbei die unteren Lohngruppen der geltenden Tarifverträge. Arbeitslose werden in Bürgerarbeit weder geparkt noch abgestellt. Jeder Bürgerarbeiter erhält aus dem Jobcenter einen persönlichen Coach an die Seite gestellt, der ständig motiviert, berät und unterstützt, damit der Sprung in einen regulären Job gelingt. Oberstes Ziel des Jobcenters ist es, erwerbslose Menschen zu qualifizieren und in normale Jobs zu vermitteln. Bürgerarbeit soll die Erreichung dieses Zieles erleichtern und ermöglichen. Auch während der Bürgerarbeit wird intensiv versucht, eine Arbeit in regulärer Beschäftigung zu finden. Denn es ist darf nicht das Ziel von Arbeitsmarktpolitik sein, Menschen dauerhaft in einem staatlich finanzierten Beschäftigungsverhältnis zu halten. Bundesagentur für ArbeitStand 21.04.2011 -- Stern: 9. Juli 2010 http://www.stern.de/politik/deutschland/modellprojekt-buergerarbeit-startet-spaziergaenge-fuer-langzeitarbeitslose-1581784.html "Anders als beim Ein-Euro-Job werde bei der Bürgerarbeit ein Arbeitsvertrag abgeschlossen. Auch würden die Sozialversicherung sowie die Rentenversicherung bedient, erklärte der sachsen-anhaltinische Minister weiter. "Wir haben Augenmaß walten lassen, als es um die Definition der Lohnhöhe ging", sagte Haseloff. Klar müsse sein, dass man mehr erhalte als vorher als Arbeitsloser, mit einem Abstand gegenüber dem, was man regulär im ersten Arbeitsmarkt noch erzielen kann. So wolle man den Anreiz für den ersten Arbeitsmarkt erhalten. Zoom 30-Stunden-Woche mit 900 Euro brutto Von der Leyen erklärte, im Grundsatz handele es sich um eine 30-Stunden-Woche mit 900 Euro brutto monatlich und 180 Euro Sozialversicherung. Diese könnten vom Arbeitgeber zusätzlich aufgestockt werden. Ausnahmeregelung sei eine Teilzeitbeschäftigung von 20 Stunden pro Woche, bei der 720 Euro verdient werden könnten. Haseloff betonte: "Für mich war von Anfang an ganz vordergründig, zu klären, dass es keine Verwerfung auf dem Arbeitsmarkt gibt." Es dürfe über die Bürgerarbeit zu keiner Wettbewerbsverzerrung oder Substitution von regulären Arbeitsplätzen kommen. Deshalb hätten Arbeitgeberverbände, Wirtschaftskammern, Freiberufler sowie der Gewerkschaftsbund einen Orientierungskatalog entwickelt, aus dem hervorgehe, wo Beschäftigungs- und Tätigkeitsfelder liegen, die unproblematisch seien - etwa in Bereichen wie Tourismus, Naturschutz, Landschaftspflege, Sport, Kinder und Jugend." -- http://doku.iab.de/chronik/31/2010_07_09_31_buergerarbeit.pdf -- (http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hintergrundpolitik/1247649/) Das Modell Bürgerarbeit läuft in vier Stufen ab: Zuerst laden die Arbeitsvermittler Langzeitarbeitslose ein, fragen nach ihren Fähigkeiten und Wünschen, erstellen ein individuelles Profil. In Phase 2 werden ihnen regelmäßig Stellenangebote auf dem ersten Arbeitsmarkt offeriert. Ist ein Eingliederungszuschuss notwendig, wird er gewährt. Stufe 3 heißt: Die Arbeitssuchenden werden qualifiziert; sie können beispielsweise Computerkurse besuchen oder Bewerbungsseminare absolvieren. Wer nach dieser sechsmonatigen sogenannten Aktivierungsphase noch immer kein festes Beschäftigungsverhältnis finden konnte, dem wird ein Job als Bürgerarbeiter angeboten. Es muss allerdings eine gemeinnützige Tätigkeit sein, die zusätzlich geleistet wird. Letzteres bedeutet, der Bürgerarbeiter darf nicht in Konkurrenz treten mit dem regulären Arbeitsmarkt vor Ort. "Keine leichte Aufgabe für uns", räumt Sylvia Kühnel von der Arbeitsagentur ein. --